Das hängt davon ab, wie du aus den Tausenden von täglichen Problemen die wichtigsten auswählst.
Du brauchst also Kriterien, die dir dabei helfen. Hier sind ein paar Fragen, die dir helfen sie festzulegen:
- Was passiert, wenn ich das Problem ignoriere? Komme ich ins Gefängnis? Werde ich entlassen? Leidet ein Klient darunter?
- Ist das Problem intern (z.B. das Controlling will einen Bericht) oder extern (z.B. der Kunde will eine Anpassung) referenziert?
- Hat das Problem eine große Hebelwirkung? Zieht es Lösungen für andere Probleme nach sich? Ist es ein Engpass, der die Wertschöpfung verlangsamt?
- Bist du wirklich dafür verantwortlich? Formal und/oder emotional.
Die berühmte Eisenhower-Matrix nennt das den Unterschied zwischen dringend und wichtig.
Alle Kriterien helfen beim Aussortieren. Denn Priorisieren ist nichts anderes als zu sagen: Das mache ich nicht.
Ist das schwierig? Oh ja. Bekommst du dafür Gegenwind aus der Organisation? Auf jeden Fall.
Und es wird noch besser oder schlechter 😉
Bei Problemen, die du wirklich nicht ignorieren kannst, brauchst du Zeit mit dir selbst, um einer möglichen Lösung Raum zu schenken. Das ist Fokuszeit für ein Problem. Mindestens 60 Minuten ohne Ablenkung.
Ist das schwierig? Was meinst du?
Du brauchst also den Willen, zwei Dinge zu tun, die für dich und deine Organisation ungewohnt sind. Nein sagen und alleine sein.
Hast du ihn? Wie sehr willst du (selbst)wirksam sein? Wie viel Energie hast du im Tank? Wie widerstandsfähig bist du? Ist dir deine Arbeit wirklich wichtig? Bist du am richtigen Platz in deiner Organisation?
Es ist völlig in Ordnung, wenn du dich entscheidest, alle dir angespülten Probleme ohne Priorisierung abzuarbeiten. Und sei dir sicher: Du bist mit dieser Einstellung nicht alleine. Dann akzeptiere aber auch, dass du größtenteils fremdgesteuert bist.
Es ist völlig in Ordnung, wenn du dich entscheidest, „Nein“ zu sagen. Zu dir selbst und zu anderen. Das ist der anstrengendere und schwierigere Weg. Aber wie heißt es so schön: Ohne Fleiß kein Preis. Und der Preis ist Selbstwirksamkeit.
Dass du bis hierher gelesen hast und wahrscheinlich über die Fragen nachdenkst, ist ein wichtiger Schritt zu einer informierten und bewussten Entscheidung.
Herzlichen Glückwunsch.