Die Werte-Falle

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Was sind die Top-Werte, die an vielen Organisationswänden hängen, nachdem sie in partizipativen Workshops mühsam erarbeitet wurden? (Verzeiht den ironischen Unterton)

  • Vertrauen
  • Respekt
  • Wertschätzung
  • Eigenverantwortung
  • Ehrlichkeit
  • Teamarbeit
  • Nachhaltigkeit
  • und so weiter

Oft haben diese Werte nicht viel mit der gelebten Arbeitsrealität zu tun. Nicht wahr?

Unsere These

Wenn Organisationen viel Energie in Wertearbeit investieren und dabei die oben genannten Begriffe herauskommen, dann ist das Ausdruck eines Mangels an genau diesen Werten.

Denn wenn eine Organisation all diese Werte im Alltag leben würde, würde sie sie niemals aufschreiben.

Ein weiteres Problem

Solche Begriffe sind einfach generisch und wenig handlungs- und entscheidungsleitend. Jeder versteht darunter oft etwas anderes.

Was kann man tun?

  1. Prüft jede Wertaussage mit der Frage: „Könnte man auch das Gegenteil aufschreiben?“ Wenn ihr das mit den obigen Werten durchspielt, werdet ihr wahrscheinlich feststellen, dass es keinen Sinn macht. Es ist also klar, dass jeder bei solchen Begriffen nur zustimmen kann. Es wurde also nur eine Selbstverständlichkeit wiederholt.
  2. Stattdessen Prinzipien formulieren, die handlungsleitend sind. Zum Beispiel: Wir tun, was wir sagen. Das ist eindeutig und messbar. Oder: Wir sind Qualitätsführer, nicht Preisführer.
  3. Weniger ist mehr. Die Werte-Wunschliste ist natürlich lang. Besser ist es, bescheiden nur ein oder zwei Grundsätze zu definieren, dann die ganze Organisation darauf auszurichten und Verstöße konsequent zu sanktionieren.

Also auf zur Werteinventur.

The values trap

What are the top values that hang on the walls of many organizations after being developed in participatory workshops? (Sorry for the ironic undertone)

  • Trust
  • Respect
  • Appreciation
  • Personal responsibility
  • Integrity
  • Teamwork
  • Sustainability
  • and so on

These values often don’t have much to do with the reality of work. Don’t they?

Our thesis

If an organization invests a lot of energy in values work and the terms mentioned above appear, then this is an expression of a lack of these very values.

After all, if an organization lived all these values every day, it would never write them down.

Another problem

Such terms are simply generic and do little to guide actions and decisions. People often understand them differently.

What can you do?

  1. Test each value statement with the question: „Could you write the opposite?“ If you do this with the values above, you will probably find that they make no sense. So it’s clear that everyone can only agree with such terms. So it was just repeating a self-evident fact.
  2. Instead, formulate principles that guide action. For example: We do what we say. This is clear and measurable. Or: We are the quality leader, not the price leader.
  3. Less is more. Of course, the list of desired values is long. It is better to modestly define one or two principles, then align the entire organization around them and consistently sanction violations.

So let’s take stock of our values.

Dieser Beitrag ist am 7. Juni 2024 erschienen.