Warum du wissen solltest, wie man gute Entscheidungen trifft

Entscheidungsmethoden

New Work bedeutet für uns vor allem die Auflösung und Neu-Arrangierung von Hierarchien. Eins wird sich in Organisationen nicht ändern: Sie sind dafür da, (Kunden)Probleme durch Entscheidungen zu lösen.

Klassische tayloristische Hierarchien hatten da einen Vorteil – es war klar, wer entscheidet. Das wird in „modernen“ Organisationen immer unklarer. Crossfunktionale, interdisziplinäre, temporäre Projekte nehmen zu. Silos werden aufgebrochen. Disziplinarische und fachliche Führung aufgelöst. Das Ergebnis: In Projektteams treffen oft Menschen aufeinander, von denen niemand die formale Macht besitzt, eine Entscheidung alleine treffen und durchzusetzen zu können.

Und nun? Oft werden dann Entscheidungen irgendwie getroffen. Meist bequem durch einfache Mehrheitswahl. Da lauert aber die Gefahr, dass fast die Hälfte der Beteiligten die Entscheidung nicht teilt und entsprechend nicht mitträgt. Autsch. Zudem werden Beziehungen mit all ihren emotionalen Gefahren wichtiger. Wer mag wen? Wer ist am lautesten? Was ist mit denen, die eher still sind, aber gute Ideen haben?

Neue mächtige und meist ungeklärte Fragen tauchen auf:

  • Wozu braucht es eigentlich eine Entscheidung?
  • Und wann ist es eher eine Auswahl?
  • Ist die einfache Mehrheit wirklich eine gute Methodik?
  • Gibt es die einzig wahre Entscheidungsmethode?
  • Zu welchem Problem passt welche Entscheidungsmethode?
  • Sind Einzelentscheide noch sinnvoll? Und wann?
  • Und zum Schluss eine der zentralen Machtfragen in Organisationen: Wer entscheidet eigentlich, wie entschieden wird?

Wir glauben, dass Menschen mit Verantwortung eine Auswahl von Entscheidungsmethoden beherrschen sollten. Denn jeder Kontext erfordert vielleicht ein anderes Entscheidungsdesign. Wenn man als Führungskraft mehrere Entscheidungsmethoden kennt und beherrscht, kommen das Talent und die Intuition immer mehr zum Vorschein, wann welche Methode Sinn macht. Und wann es vielleicht gar keine Methode braucht.

Hier zwei Tipps.

Bei Problemen, zu denen es kein Wissen gibt, ist der konsultative Einzelentscheid ein gutes Werkzeug. Bei Problemen mit hoher Relevanz und dem Bedarf, dass alle commited sind, empfehlen wir euch die Konsent-Moderation. Ein Könner, der dazu auch ein Buch geschrieben hat, ist Christian Rüther. Kein leichter Stoff, aber wissenswert.

Dieser Beitrag ist am 19. Oktober 2023 erschienen.